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WeiterlesenRiesige Containerschiffe und luxuriöse Yachten haben eine Gemeinsamkeit: Sie sind ausgerüstet mit den Ankern der Duisburger Kettenfabrik und Hammerwerk H. d'Hone GmbH & Co. KG. Das Traditionsunternehmen, das sich auf die Herstellung von Schiffsankern und Hebetechnik spezialisiert hat, feiert in diesem Jahr 125- jähriges Jubiläum.
„Mit den Klippankern aus unserem Hause bereisen Schiffe alle sieben Weltmeere“, erzählt Geschäftsführer Dr. Volker Domagala. Die Aida-Flotte nutzt beispielsweise die spezielle Technik. Eher schlicht sehen die riesigen Klippanker aus – punkten aber durch ihre größere Haltekraft. Das Besondere: Die Anker aus dem Hause d’Hone werden nicht als Stück gegossen, sondern gewalzt und geschweißt, aus Blechen vornehmlich aus Thyssen- Stahl. Bis zu 180.000 Tonnen Zugkraft hält ein solches Stahlstück dann aus – ohne dass die Kette reißt. Entwickelt wurde der „D´HONESPEZIAL- Anker“ vom Vater des heutigen Geschäftsführers Dr. Volker Domagala. Gemeinsam übernahmen Vater und Sohn 1990 die von Heinrich d’Hone 1896 gegründete Fabrik. „Damit ging mein Kindheitstraum in Erfüllung. Ich bin praktisch direkt neben dem Betriebsgelände aufgewachsen“, erinnert sich Domagala, der vor der Übernahme des Unternehmens dreieinhalb Jahre bei einer renommierten amerikanischen Managementberatung tätig gewesen war. Dem Standort Duisburg fühlt er sich nach wie vor sehr verbunden. Dort, wo seine Wurzeln sind, engagiert sich der 60- Jährige auf vielfältige Weise – beispielsweise als ehrenamtlicher Richter am Duisburger Sozial- und Arbeitsgericht.
Konkurrenz hielt der Belastung nicht stand
Rund 30 Mitarbeiter arbeiten in seinem Werk in Duisburg-Neudorf. Schmiede, Schlosser und Kaufleute, die die Produkte dann auch „an den Mann“ bzw. „an Bord“ bringen. Dabei darf das Unternehmen auf Qualität zurecht stolz sein. „In Zeiten der Corona- Pandemie konnten die Kreuzfahrtschiffe oft die Häfen nicht anlaufen und mussten ankern. Dieser Belastung haben Konkurrenzprodukte nicht standgehalten“, zieht Volker Domagala etwas Positives aus der Krise.
50.000 Anker in 60 Jahren gefertigt
Die riesigen Qualitäts-Anker sind nicht die einzigen Produkte, die in Duisburg- Neudorf entstehen. Zum Produktportfolio gehören auch tragende Teile für die Hebetechnik an Kränen, darunter Traversen, verschiedene Haken und Schäkel. Doch das Herzstück bleiben die Anker: Über 50.000 wurden in den vergangenen 60 Jahren gefertigt, bis zu 60.000 Euro kann so ein bis zu achtzehn Tonnen schwerer Koloss kosten. Bei ihrer Fertigung ist noch vieles Handarbeit und der große Schmiedehammer ein echtes Traditionsstück: Er ist über 100 Jahre alt. „Auf dem Schmiedehammer wird das Mittelstück des Klippankers, der so genannte Schaft, in Form gebracht“, berichtet Domagala. Die Flunken – also die beweglichen Zähne, die später für Halt im Meeresboden sorgen, werden mithilfe von computergesteuerten Brennern aus dem Stahl geschnitten. „Der Schaft ist schwenkbar um 40 Grad, so ergibt sich der optimale Winkel für größtmöglichen Halt im Meeresboden. Das ist der Klipp des Ankers“, verrät Domagala.
Seit über 70 Jahren Mitglied Das wirtschaftlich schwierige Fahrwasser, bedingt durch die Corona- Pandemie, meistert das Unternehmen durch „Zusammenhalt und diszipliniertes Verhalten der Mitarbeiter“, lobt der Chef, auch wenn gestiegene Preise für Stahl und Rohstoffe für Schwierigkeiten sorgen. Und Dr. Volker Domagala lobt auch die Unterstützung durch den Unternehmerverband – das Unternehmen ist seit über 70 Jahren Mitglied im Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein. „Dank der hervorragenden Begleitung durch den Unternehmerverband konnte mit der IG Metall und den Mitarbeitern eine Übergangsregelung zur finanziellen Entlastung der Duisburger Kettenfabrik erreicht werden.“
Innerhalb des Unternehmens sei die Stimmung gut und der Zusammenhalt noch größer geworden: Alle Mitarbeiter seien sich der Konsequenz bewusst, wenn sich nur einer von ihnen in der Produktion mit dem Coronavirus infizieren würde. „Unsere gesamte Belegschaft zeigt Mitverantwortung und nutzt die vom Unternehmen angebotenen Selbsttests“, bilanziert der Geschäftsführer. Die Feierlichkeiten zum 125-jährigen Jubiläum fanden aufgrund der Situation nur in kleinem Rahmen statt: „Unter Einhaltung der Pandemie-Regeln haben wir in getrennten Räumen ,gemeinsam‘ das Jubiläum bei einem ausgiebigen Frühstück begangen“, so der Chef.
Domagala blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Wir sind zurzeit dabei, uns noch besser aufzustellen“, verrät er. Auf dem Betriebsgelände werden Modernisierungen durchgeführt, die Homepage relauncht – dabei ist auch eine von Domgalas zwei erwachsenen Töchtern mit im Boot – und das Unternehmen bietet die Möglichkeit, Kunden die Anker als 3D-Modell- Zeichnung vorab präsentieren zu können. Auch ein besonderer Service werde gerade ausgebaut: Das Unternehmen kann im Rahmen von Einsetzbarkeitsstudien die Eignung der Anker für bestehende Schiffe mit vorgegebenen Ankertaschen vorab prüfen. Der Qualitätsanspruch der Duisburger Kettenfabrik und Hammerwerk H. d'Hone GmbH & Co. KG bleibt als hoch – und das sollte in Zukunft noch viele Kunden „an Bord“ holen.
Info
Duisburger Kettenfabrik und
Hammerwerk d`Hone GmbH & Co. KG
Wildstrasse 20
47057 Duisburg
Telefon: 0203 99368-0
www.kettenfabrik.de
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