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WeiterlesenMitten in einem Duisburger Wohngebiet sitzt, recht beengt, ein Weltmarktführer: die ESPERA-WERKE GmbH. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Hersteller von Preisauszeichnungs-, Etikettier- und Wägesystemen, insbesondere für die Lebensmittelindustrie. Im 100sten Jahr seines Bestehens befindet sich ESPERA mitten in der digitalen Transformation: von einem reinen Maschinenbauer zu einem IT-getriebenen Dienstleistungsunternehmen.
„Wir arbeiten beispielsweise intensiv daran, unseren Kunden den vertrauten Umgang mit Smartphones in den Produktionsalltag zu integrieren“, sagt Dr. Marcus Korthäuer, der das Unternehmen in dritter Generation führt. „Die Bedienung und Überwachung unserer Maschinen gestalten wir so intuitiv und vertraut wie möglich." Digitale Transformation bedeutet für Korthäuer aber noch viel mehr, beispielsweise eine planbare Instandhaltung und somit minimierte Maschinenstillstände, Fachbegriff Predictive Maintenance. „Jeder Stillstand kostet Geld. In unseren Maschinen überwachen Sensoren die Verschleißteile in Echtzeit – wir wissen also, wann wir die Maschine warten müssen: vorbeugend und nicht abwartend, bis was kaputt ist.“
Vor 100 Jahren hat an so etwas noch niemand gedacht. Damals war ESPERA auch eine ganz andere Firma und stellte Metzgereibedarf her; später auch Ladentischwaagen, Fleischwölfe und Kassensysteme. 1953 übernahm die Familie Korthäuer das Unternehmen. Nur sechs Jahre später entwickelte ESPERA die erste elektronisch rechnende Ladentischwaage der Welt. Überhaupt zeichnen Innovationen seitdem das Unternehmens aus: Viele Entwicklungen sind heute Branchenstandard, die Patente allein im Bereich der Preisauszeichnung sprechen für sich. Heute arbeiten 40 der insgesamt 300 Mitarbeitenden in der Entwicklungsabteilung, allesamt Ingenieure und Techniker. Korthäuer: „Wir sind ein vergleichsweise kleines Unternehmen in der Branche. Damit wir an der Spitze bleiben, müssen wir ideenreich und unseren Wettbewerbern immer einen Schritt voraus sein.“
Damit das so bleibt, pflegt ESPERA den engen Austausch mit den Hochschulen in der Region. Insbesondere aus der Universität Duisburg-Essen rekrutiert das Unternehmen junge Talente. „Wir bieten Praktika, Bachelor- und Masterarbeiten – das funktioniert sehr gut.“ Auch die jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzen die familiäre Firmenkultur und wertschätzende Zusatzleistungen wie private Krankenversicherungen, flexible Arbeitszeiten oder die Möglichkeit, international zu arbeiten. Menschen aus 30 Kulturen treffen bei ESPERA aufeinander, in sieben Ländern gibt es Tochtergesellschaften, darunter auch Taiwan. Über 50 Vertriebspartner weltweit machen ESPERA zu einem globalen Unternehmen.
Die Zukunft sieht Marcus Korthäuer in der weiteren Digitalisierung der Produktionslandschaft: „Unser Ziel ist es, dass unsere Systeme nicht nur assistieren, sondern proaktiv Optimierungen vorschlagen und damit die Effizienz im Produktionsalltag unserer Kunden steigern.“ ESPERA will mehr als Lieferant von Maschinen sein, „wir sind Partner unserer Kunden und möchten den Teil der Wertschöpfung, den wir begleiten, stetig optimieren. Da sind wir auf einem sehr guten Weg.“
Bleibt noch die Lage mitten in einem Wohngebiet: „Wir wollen weiter expandieren“, sagt Korthäuer. „Deswegen werden wir in wenigen Jahren an unseren neuen Standort im Businesspark Asterlagen in Duisburg Rheinhausen umziehen.“ Die Verträge seien unterschrieben, der Baubeginn für 2025 geplant. „Der neue Firmensitz wird in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit einige Maßstäbe setzen“, ist sich Korthäuer sicher. Es ist also nicht nur ein Umzug, sondern ein Aufbruch. In die Zukunft.
Der Name ESPERA klingt spanisch – ist es aber nicht. Der einstige Unternehmensgründer hatte die Idee, seinen Namen sowie seine Erstentwicklung im Firmennamen zu verewigen. Somit ergaben sich aus den ersten Buchstaben des Nachnamens des Gründers Horst Sporkhorst in gesprochener Form die ersten vier Buchstaben „ESPE“. Ergänzt man dies mit den Anfangsbuchstaben der ersten produzierten Waage, die damals den Namen „Rationalwaage“ trug, also „RA“, so ergibt sich der vollständige Firmenname ESPERA.
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